22018

  • hier ist eine "tendenz zu nebel und tiefem stratus"als bodenwetter mit einem stationären hochdruckgebiet verbunden.meinem wissen nach können aber bei einem hochdruckgebiet so gut wie keine wolken entstehen,da das absinken der luft ja ein sehr effizienter wolkenauflöser ist - und dann noch nebel zusätzlich erscheint mir sehr paradox...

    oder ist das wieder so ein ausnahmefall?
  • Hallo,

    Ein Kältehoch dehnt sich im Gegensatz zu sommerlichen Hochdruckgebieten in der Vertikalen nicht sehr weit aus. Wenn sich im Winter die bodennahen Luftschichten durch nächtliche Ausstrahlung verstärkt abkühlen, steigt dort mit den immer tiefer werdenden Temperaturen der Luftdruck, da kalte Luft dichter und schwerer ist als warme. Solche Kältehochs bilden sich typischerweise über Sibirien und sorgen dort für negative Temperaturrekorde. Nachts kühlt vor allem bei klarem Himmel und wenig Wind die bodennahe Luft durch die intensive Abstrahlung stark aus und es entsteht eine so genannte Inversionsschicht: Die Lufttemperatur nimmt nicht wie üblich mit der Höhe kontinuierlich ab, sondern es ist, je nach Mächtigkeit der Schicht, in den untersten paar Hundert Metern deutlich kälter als darüber. Eine solche Schichtung ist sehr stabil, da die turbulente Vermischung von Luft aus unterschiedlichen Höhen verhindert wird. Oft hängt tagelang die gleiche, kalte, durch fehlenden Austausch mit der Umgebung zunehmend bräunlich werdende Suppe in den Tälern, während über dem Dunst beste Fernsicht herrscht. Ist nun auch noch etwas Feuchte vorhanden und die Anströmung günstig bildet sich an der Grenze der Inversion eine stratiforme Wolkendecke, so genannter Hochnebel.

    Gruß aus EDDS

    Stephan