Versicherung BU usw.

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  • Versicherung BU usw.

    Hallo Leute,

    erstmal Lob! SUPER BOARD! Hab bisher nur gelesen und bin schlauer geworden.

    Was mich aber zum Schreiben animiert ist folgendes:

    Hat jemand eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen? Sind voll teuer als Pilot. Und wie sieht das mit einem Unfall, oder Beschädigung während der Ausbildung aus. Selbstbeteiligung usw.

    Hat da jemand einen Tip oder gar Erfahrung?

    Besten Dank

    Alex

    PS: Sorry, wenns gar nicht hier her gehört.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von atplist ()

  • So unrichtig ist der Ort gar nicht. Denn dies ist eine durchaus wichtige Frage. Mach dir also keinen Kopf.

    Während der Ausbildung solltest du durch die Flugschule versichert sein. Für Schäden am Flugzeug gibt es meist eine Selbstbeteiligung von ca. 1000EUR bis 2000EUR. Bei großen Flugzeugen auch mehr. Fremdschäden trägt die Haftpfichtversicherung des Flugzeugs.

    Bezüglich BU kann ich dir sagen, dass es mitlerweile eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt geworden ist. Es gibt verschiedene Modelle, die sich natürlich auch im Preis deutlich unterscheiden. Das hängt meist davon ab, wie viel du absichern möchtest und wie alt du bist.
    Auch die Berufsgruppe ist ein entscheidener Faktor. Ein Pilot hat ein höhers Risiko als ein Lehrer oder Kassierer. Folglich ist der Beitrag deutlich höher.

    Aber einen Tip kann ich dir geben: Solange du in der Ausbildung bist, gehörst du für einige Versicherungen noch nicht der Berufssparte Pilot an. Kannst dich also günstiger versichern. Bei manchen Versicherungen gilt der Berufsstatus zur Zeit des Vertragsabschlusses, auch wenn du später Rennfahrer werden würdest, bleibt der Beitrag gleich.

    Später als fertiger Pilot macht eine Loss-Of-License auf jeden Fall Sinn.

    Vielleicht liest das hier ja jemand, der sich mit Versicherungen auskennt. Er möge mich berichtigen.
    Ich hoffe, ich konnte dir mit meinem Halbwissen etwas helfen. Ich selbst musste nämlich vor Kurzem meine Versicherung erst anpassen. Von daher konnte ich jetzt etwas dazu beitragen.
  • Ok, vielen Dank für die Infos.
    Das mit der Haftpflichtversicherung habe ich verstanden und mein Ausbildungsleiter hat das auch so bestätigt.
    Aber das mit dieser Berufsunfähigkeitsversicherung habe ich noch nicht so ganz verstanden. Brauche ich die während der Ausbildung auch schon, obwohl ich noch gar keine feste Stelle, bzw. einen festen Beruf habe?
    Wie teuer darf denn so etwas sein?
    Und wann zahlt diese Loss-of-license Versicherung. Ist das eine Art Krankentagegeldversicherung? Die soll ja auch richtig teuer sein. Lohnt sich sowas überhaupt?

    Bin mir da echt unsicher. Habe auch keine Lust irgendeinen Vertreter hier im Haus zu haben, der mir das erzählt, was ich hören will, nur damit ich unterschreibe...

    Vielen Dank schon mal.

    Gruß!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von atplist ()

  • Eine LOL wirst Du erst bekommen, wenn Du als Pilot angestellt bist. Während der Ausbildung gibt es aber die Möglichkeit von Ausbildungsversicherungen oder wenn Du derzeit in einer anderen Branche arbeitest, die Möglichkeit einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Wichtig ist zu schauen, ob eine Verweisbarkeit im Kleingedruckten auftaucht. Das bedeutet einfach ausgedrückt, ob man nach medizinischer Untauglichkeit bspw. putzen gehen muss.
    Ich bin mir aber derzeit auch unsicher, ob eine bereits vor Jahren abgeschlossene BU ohne Verweisbarkeit im späteren Fall als Pilot greift. Mein Versicherungsonkel sagt ja, aber denen glaub ich eher zaghaft...
  • Na, da habt Ihr ja Glück, dass auch ein Versicherungsfuzzi in diesem Board ist... :D

    Also, die BU ist grundsätzlich mal die wichtigste Versicherung nach der Privathaftpflichtversicherung (PHV). Die PHV deckt alle privaten Haftpflichtrisiken ab. Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt sowohl im Falle eines Unfalles, als auch einer Krankheit die vereinbarte Rente, sofern man zu mehr als 50% seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Abgesichert werden können maximal 90 % des Nettoeinkommens oder 60% des Bruttoeinkommens. Solltest Du Dich höher versichern, fällt dies unter das sogenannte Bereicherungsverbot und Du bekommst trotzdem nur die o.g. Rente (60% / 90 %). Für jemanden in der Ausbildung gibt es Obergrenzen, ebenso wie bei Studenten. Diese variiert von Gesellschaft zu Gesellschaft. Das bereits angeschnittene Thema "Verweisung" ist wichtig, doch gibt es heutzutage kaum noch eine Gesellschaft, die diese Klausel drin hat. Interessanter wird es, wenn man "Berufsumsteiger" ist. Ein bestehender Vertrag bleibt bestehen, auch wenn man in eine wesentlich höhere Risikoklasse fällt !!! Sprich: Wenn ein Bürangestellter zum Sprengmeister umschult, dann hat sein Vertrag nach wie vor in voller Höhe Gültigkeit ! Es zählt der zum Zeitpunkt des Eintretens der BU ausgeführte/ausgeübte Beruf ! Dennoch: Berufswechsel immer anzeigen, denn im Zweifel ist es besser sich von diesem Vertrag zu trennen, als sich im sicheren Gefühl der Absicherung Risiken einzugehen...

    Thema Unfallversicherung: In einer normalen Unfallversicherung ist das Risiko des Luftfahrzeugführers NICHT versichert ! Lediglich das passive Risiko (als Fluggast) ist hier abgedeckt. Wenn man sich auch hier unfallversichern möchte, dann nur über den sogenannten "Luftpool". Es gibt nur wenige Gesellschaften, die diese Produkte anbieten.

    Bezüglich LOL-Versicherung kann ich nicht viel sagen, da auch noch keine Erfahrung. Aber sicherlich ist dieses Produkt optimal für Berufspiloten, da speziell auf diese Berufsgruppe zugeschnitten. Denn ich gebe zu bedenken: Auch wenn eine stinknormale BU vorhanden ist, so muss die medizinische Ansicht einer Versicherung über die Berufsunfähigkeit nicht unbedingt mit denen des LBA´s oder AMC übereinstimmen ! Hier tendiere ich also eher zu einer LOL...

    Ich hoffe, dass ich wenigstens ein bisschen Licht ins Dunkle bringen konnte...
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    EXAM 11